Rückblick auf die Diskussion mit der UN-Jugenddelegierten Carina Lange

„Wir wollen Jugendliche für Politik begeistern!“, unter diesem Motto stand am vergangenen Freitag ein Workshop der Jungen Europäer – JEF Karlsruhe und des Rings politischer Jugend Karlsruhe e. V. Zu Besuch war die Jugenddelegierte zur Generalversammlung der Vereinte Nationen, Carina Lange. Die aus der Lüneburger Heide stammenden Münsteraner Studentin reist mit dieser Devise quer durch Deutschland, stellt sich und ihre Arbeit vor, sammelt, was den Jugendlichen in Deutschland auf dem Herzen liegt und fährt dann zu den Vereinten Nationen nach New York, um sich dort aktiv für die Belange der jungen Menschen einzusetzen. Besonders wichtig ist ihr, dass jeder junge Mensch die gleichen Chancen und Rechte hat.

Gruppenfoto mit Carina Lange
Gruppenfoto mit Carina Lange

Inhaltlich ging es am Freitagabend um die Mitwirkung junger Menschen in der Politik und um Migration und Flüchtlinge. „Politisches Interesse und politisches Denken haben absolut nichts mit sozialem Umfeld oder mit dem Bildungsstand zu tun, denn sobald Menschen zusammentreffen und sobald in der Welt etwas passiert, macht man sich Gedanken darüber.“, meint Carina Lange. Selina Fucker von den JEF Karlsruhe, die sich in ihrer Freizeit auch in der Flüchtlingshilfe engagiert, berichtete von ihren Erfahrungen: „Ich habe viele Flüchtlinge gesehen, die ehrgeizig und voller Energie sind. Ich wünsche mir, dass wir in diesen Menschen nicht nur eine Belastung sondern auch eine Chance sehen.“ Insbesondere bei der Frage, wie der Flüchtlingsstrom gesteuert werden kann und soll, ging es in der Diskussion heiß her. Während einige Teilnehmer die Grenze des Machbaren als erreicht ansahen, und unter anderem forderten, Deutschland möge die Anzahl der aufgenommenen Flüchtlinge begrenzen und nötigenfalls die Landesgrenzen abriegeln, sahen andere darin keine Option, und forderten, dass der Staat stattdessen seine Aufnahmekapazitäten ausweiten müsse. Die EU-Staaten sollten im Zuge einer Ausweitung der Aufnahmekapazitäten auch an ihre humanitäre Pflicht erinnert werden.

Michael Börner, der Vorsitzende des Rings politischer Jugend, resümierte über den Abend: „Wir haben viele neue Denkanstöße gewonnen und wir konnten auch selbst unseren politischen Horizont erweitern. Rundum ein gelungener Abend mit den Kontroversen, die Politik erst richtig spannend machen.“ Umrahmt wurde die Veranstaltung durch ein Grußwort von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup und ein Schlusswort vom JEF-Landesvorsitzenden Markus Schildknecht.

Diskussion mit der UN-Jugenddelegierten Carina Lange

Am 13. November 2015 kommt Carina Lange, die offizielle deutsche Jugenddelegierte zur Vollversammlung der Vereinten Nationen, nach Karlsruhe. Der Ring Politischer Jugend Karlsruhe e. V. (RPJ) lädt zusammen mit den Jungen Europäern Karlsruhe (JEF) zu einer Abendveranstaltung am Freitag, den 13. November 2015, um 18.00 Uhr im Luise-Riegger-Haus, Baumeisterstraße 56, 76137 Karlsruhe, ein. Dabei wird die Möglichkeit bestehen, in Workshops drängende Themen, die junge politisch interessierte Menschen bewegen, zu erörtern. Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup wird ein Grußwort halten.

„Viele junge Menschen sind sehr an Politik interessiert, fühlen sich von den althergebrachten Parteistrukturen allerdings häufig nicht angesprochen“, sagt Michael Börner, Vorsitzender des RPJ. Weiter führt er aus: „Wir werden mit Carina auch darüber diskutieren, welchen Einfluss wir Jugendlichen auf die internationale Politik nehmen können.“ Selina Fucker von den JEF, die zusammen mit Michael Börner den Abend moderieren wird, ergänzt: „Die Themen Migration und Flucht bewegen aktuell auch gerade viele Junge Menschen, die verstehen, dass es auf diese Fragen keine einfachen Antworten gibt. Zusammen mit Carina wollen wir erörtern, welche Rolle die Vereinten Nationen hier spielen und wie jeder von uns darauf Einfluss nehmen kann.“ Alle politisch interessierten jungen Menschen sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Der RPJ ist ein überparteilicher Zusammenschluss von Junger Union, Jusos, Jungen Liberalen und Grüner Jugend mit dem Ziel, die politische Bildung junger Menschen zu fördern und antidemokratischen Einflüssen entgegenzuwirken. Die JEF verstehen sich als Anwalt der europäischen Idee und fördern die Verbreitung des europäischen Bewusstseins in der Gesellschaft und insbesondere unter Jugendlichen.